Die Herstellung komplexer Blechwerkstücke mit hohem Umformgrad und in großen Stückzahlen erfolgt oft auf Stufenpressen in aufeinanderfolgenden Umformoperationen. Um die gewünschte Geometrie zu erreichen, durchläuft das Werkstück Operationen wie bspw. Schneiden, Tiefziehen, Abstrecken und Biegen. Zur Minimierung von Stillstandszeiten zwischen den Umformvorgängen erfolgt ein automatisierter Transport der Werkstücke von einer Umformstufe in die nächste mittels mehrachsiger Transfersysteme, welche nach dem Öffnen des Werkzeugs das Werkstück greifen, es zur nächsten Stufe bewegen und dort ablegen. Dabei muss eine sichere Handhabung der Werkstücke während des Transfervorgangs gewährleistet werden.
Die dynamischen Schwingeigenschaften des Transfers, der Maschine aufgrund der Umformprozesse und der Bleche spielen dabei als Störfaktoren eine Rolle. Insbesondere stellen die hohen Festigkeiten der Blechwerkstoffe und die Anforderungen nach hohen Taktzahlen die wesentlichen Herausforderungen dar. In Summe führen die Schwingungen zu Positionierungenauigkeiten, Verzug der zu transportierenden Bleche oder gar zu einem Herausfallen dieser aus den Greifern, was eine erhöhte Ausschussproduktion und schlimmstenfalls Maschinenausfälle zur Folge haben kann.
Im Rahmen eines Forschungsvorhabens wird der Einsatz eines aktiven Greifersystems zwischen Transferbalken und Blechwerkstücken zur Schwingungstilgung erforscht. Ziel ist ein schwingungsminimierter Transfer von Blechwerkstücken in Stufenpressen, welcher die Produktivität und die Prozesssicherheit von Stufenpressen erhöhen würde.